8.2.2 Aufnahme der Datenangebote

Datenportale stellen zusammen mit Datenrepositorien das übergreifende Datenportfolio dar, das über NFDI4Culture für die Communities (Forschende und Kultursektor) verfügbar gemacht wird. In der ersten Projektphase wurde daher unter Nutzung der entwickelten technischen Infrastruktur (vgl. Kapitel 8.1) ein Workflow für die Aufnahme neuer Datenangebote entwickelt, dargestellt in Abbildung 4.

Abb. 4 Workflow zur Aufnahme von Datenangeboten als NFDI4Culture-Service

Grundsätzlich nehmen wir die für NFDI4Culture relevanten Datenangebote unserer institutionellen Partner in unser Diensteportfolio auf und integrieren sie neben Software und Webanwendungen in die Culture Registry für Forschungswerkzeuge und Datendienste. Angebote anderer Institutionen können auf Antrag und nach Prüfung durch das Culture Spokesperson Committee (CSC) ebenfalls integriert werden.

Die Aufnahme von neuen Datenangeboten erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Verzeichnung im Projektmanagement-System OpenProject (= Dokumentation und Qualitätssicherung)
  2. Aufnahme in das Culture Information Portal und in die Culture Registry (= Sichtbarmachung, vgl. Kapitel 8.1)
  3. Wenn möglich: Integration von Data Feeds des jeweiligen Datenangebots in den Culture Knowledge Graph (= Verfügbarmachung, vgl. Kapitel 8.1)
  4. Erhebung von Kennzahlen und regelmäßige Auswertung für das DFG-Datenblatt (= Reporting, vgl. Kapitel 3)

Der erste Schritt zur Aufnahme eines Datenportals oder Repositoriums ist dessen Erfassung in unserem internen Dokumentationssystem OpenProject. Zur Regelung und Vereinheitlichung des Workflows wurde ein interner Erfassungsleitfaden für Datenportale entwickelt. Damit dokumentieren wir zugleich die Aufnahme und kontinuierliche Kuratierung der Metadaten zu den Datenangeboten als zentralen Bausteinen des übergreifenden Datenportfolios von NFDI4Culture.

Bei Bitte um Aufnahme wird zunächst ein Ticket in der Kategorie SERVICE erstellt, in dem die Basisdaten (Kontaktadresse usw.) erfasst und alle weiteren Arbeitsschritte dokumentiert werden. Danach wird geprüft, ob das Angebot der NFDI-Dienste-Definition und den NFDI-Dienste-Kategorien entspricht und ob es von einem NFDI4Culture-Partner angeboten wird. Nachdem der Partner die mit der Aufnahme seines Dienstes verbundene Verpflichtung zur Erhebung und Lieferung von Kennzahlen für das Ergänzende Datenblatt der DFG schriftlich bestätigt hat, beginnt die eigentliche Qualitätssicherung. Im Ticket werden das Intervall für das nächste Reporting, die DFG-Kennung und die DFG-Kategorie für das Datenblatt vermerkt.

Nach der Verzeichnung in OpenProject wird das Datenangebot im Culture Information Portal angelegt und eine IRI dafür erzeugt. Hier sind wir in der Lage, differenzierte Informationen zur FAIRness der Daten und deren Qualität pro Datenportal nach den oben bereits genannten Kategorien in den Metadaten zu erfassen. Die einzelnen umgesetzten Prüfmerkmale werden über die Defined Terms (vgl. Kapitel 8.1) dokumentiert.

Abschließend wird das Datenportal auch in der Culture Registry verzeichnet und der Metadatensatz zweisprachig im Culture Portal veröffentlicht. Nicht alle Datenangebote sind aus technischen oder qualitativen Gründen bereits für eine Integration in den Culture Knowledge Graph geeignet. Ob dies möglich ist, entscheidet sich durch eine technische Analyse der Schnittstellen, der bereitgestellten Exportformate und ggf. durch Absprachen zwischen den Datenanbietern und dem Team. Die Voraussetzungen für die Integration der Datenangebote in den Culture Knowledge Graph werden auch in der Handreichung Datenintegration in den Culture Knowledge Graph beschrieben.

Ist ein Datenportal einmal in das Diensteportfolio aufgenommen, sind die Anbieter zur regelmäßigen Angabe von Kennzahlen für das Reporting von NFDI4Culture und für das Ergänzende Datenblatt der DFG verpflichtet.