5.1 FAIR in der NFDI

Um eine bessere Vernetzung und interdisziplinäre Nutzungsmöglichkeiten zu erreichen, ist ein standardisiertes Datenmanagement nach den FAIR-Prinzipien unabdingbar. Im Mittelpunkt steht die Anforderung einer Gebrauchstauglichkeit (fit for use) für die Nachnutzung. Eine besondere Herausforderung besteht darin, Daten so bereitzustellen, dass sie sowohl für Menschen als auch für Maschinen optimiert verwendbar sind. Es ist entscheidend, dass die FAIR-Prinzipien über die eigentlichen Daten hinausgehen und auch die Bedingungen, Werkzeuge und Arbeitsabläufe umfassen, die zu deren Erzeugung beitragen. Transparenz, Reproduzierbarkeit und Wiederverwendbarkeit sind gewährleistet, wenn alle Komponenten der im Forschungsprozess entstehenden Daten dokumentiert und zugänglich gemacht werden. Für eine ausführlichere Darstellung sei auf die von NFDI4Culture bereitgestellte Handreichung für ein FAIRes Management kulturwissenschaftlicher Forschungsdaten verwiesen. Ein Hilfsmittel für eine erste Einschätzung der FAIRness eines bestimmten Datenangebots ist der ebenfalls vom Konsortium angebotene FAIR-Check .

Die 2018 von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) herausgegebene Bund-Länder-Vereinbarung stellt den Auftakt zum Aufbau der NFDI dar. Um das Ziel der Stärkung eines datensouveränen und international anschlussfähigen deutschen Wissenschaftssystems zu erreichen, ist von Beginn an eine zentrale Anforderung an die NFDI, eine leichte und geordnete Auffindbarkeit von Forschungsdaten für Dritte zu gewährleisten. Dies ist Voraussetzung für die Analysierbarkeit und Verknüpfbarkeit über die Grenzen einzelner Datenbanken, Fachdisziplinen und Länder hinweg. Nur so kann ein digitaler, regional verteilter und vernetzter Wissensspeicher aufgebaut werden, in den bereits vorhandene Datenbestände integriert, besser auffindbar, zugänglich, nachnutzbar und damit FAIR werden. Ebenso wird eine gemeinsame, möglichst homogene Basis für Datenschutz, Integrität und Qualität von Daten geschaffen. Erreicht wird dies auch durch ein standardisiertes Datenmanagement nach den FAIR-Prinzipien, mit dessen Hilfe die NFDI Forschungsdatenbestände nachhaltig sichert und nutzbar macht.

Dies kann jedoch nicht für alle Fachdomänen nach einer gemeinsamen Formel geschehen. Da die Anforderungen, Herausforderungen und Umsetzungsstände sehr unterschiedlich sind, ist die NFDI dazu angehalten, sich an den tatsächlichen Bedarfen der Communities zu orientieren. Um einen Ansatz für eine konsortiumsübergreifende Bewertung der Datenqualität zu entwickeln, haben wir daher zuerst unsere Datenlandschaft analysiert.