6.3 Erweiterte Nutzungskontexte für Forschungsdaten zu Kulturgütern

Nimmt man die Nutzungsszenarien in den Blick, unter denen die Gebrauchstauglichkeit der Daten (fit for use) beurteilt wird, so sollten auch folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  1. Digitale Repräsentationen von Kulturgütern können selbst zu immateriellen Kulturgütern werden. Dies eröffnet neue Perspektiven und innovative Aspekte für die zukünftige Forschung.
  2. Materielle und immaterielle Kulturgüter unterliegen oft komplexen rechtlichen und ethischen Bedingungen. Dies gilt auch für die aus ihnen generierten Forschungsdaten, weshalb eine sorgfältige Abwägung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten sowie Fragen der Provenienz während des gesamten Lebenszyklus der Forschungsdaten erforderlich ist.
  3. Forschungsdaten als Ergebnis von Forschungsprozessen an materiellen und immateriellen Kulturgütern können eng mit der Kulturwirtschaft verbunden sein, die die Ergebnisse für wirtschaftliche Zwecke nutzt.
  4. Die kulturellen Produkte, die aus der wirtschaftlichen Nutzung dieser Daten entstehen, können wiederum zu Forschungsobjekten für die vom Konsortium adressierten Communities werden. Die Nutzenden im NFDI4Culture-Kontext generieren nicht nur Daten über ihre Forschungsobjekte (durch Metadaten oder Annotationen), sondern die Forschungsobjekte selbst (in der Regel in Form digitalisierter Repräsentationen) werden zu einem untrennbaren Teil des Lebenszyklus der Forschungsdaten.