Culture Information Portal

Im Juli 2021 ging unser neuees Culture Information Portal online. Es wurde entwickelt, um die Dienste, Ressourcen, Veranstaltungen und Neuigkeiten des Konsortiums und seiner Communities auffindbar, zugänglich, interoperabel, nachnutzbar und gebündelt anzubieten. Auf der Grundlage eines webbasierten Forschungsinformationssystems in Einklang mit dem internationalen Forschungsinformationsstandard CERIF ermöglicht das Portal eine tiefe Vernetzung und bereichsübergreifende Integration aller Informationsressourcen. Durch eine kontinuierliche, konsortiumsweite Kuratierung soll es zu einer intuitiven und nachhaltigen Wissensinfrastruktur für das Forschungsdatenmanagement im Bereich materieller und immaterieller Kulturgüter heranwachsen.

Konzepte und Workflows

Das Portal haben wir konsequent als eine der tragenden Komponenten in einer föderierten, auf Linked Open Data (LOD) Prinzipien basierenden Infrastruktur entwickelt. Als modulares System wurde schon mit dem initialen Release der Grundstein für eine Vernetzung mit weiteren Current Research Information Systems (CRIS) der europäischen Infrastrukturlandschaft (z. B. mit der European Open Science Cloud und OpenAIRE) gelegt.

Modellierung des Portal auf Basis des CERIF Standards der euroCRIS, CC BY 4.0, Autor:in: Torsten Schrade

Alle Serviceangebote, wie die Culture Knowledge Base, die Registry für Forschungswerkzeuge und Datendienste oder der Culture Knowledge Graph werden in Zukunft über das Portal zugänglich sein. Die beiden wichtigsten Services zum Release bietet die nahtlose Integration des Culture Helpdesks über ein Anfragesystem mit automatisierter Anbindung an die OpenProject-Instanz des Konsortiums zur transparenten Bearbeitung und Dokumentation aller Anfragen sowie die Integration des Identity und Access Managements inklusive angebundener Self Service Komponente für die Registrierung und Pflege von NFDI4Culture User-Accounts.

Dezentrale konsortiumsweite Redaktion von Inhalten

Beteiligt an der Konzeption, Entwicklung und der fortlaufenden Kuratierung des Portals sind verschiedene Gruppen im Rahmen eines Querschnittsteams, deren Mitglieder von verschiedenen Standorten inner- und außerhalb Deutschlands aus arbeiten. Die konzeptionelle, gestalterische und strukturelle Federführung hat dabei das Entwicklungsteam des Aufgabenbereichs Übergreifende technische Infrastruktur inne. Im Team sind wir kontinuierlich engagiert, das Portal in Abstimmung mit den Arbeitsbereichen des Konsortiums auszubauen und weitere Funktionsbereiche zu integrieren. Verantwortlich für die Inhalte und die kontinuierliche Aktualisierung von Veranstaltungsankündigungen und Nachrichten ist ein Redaktionsteam, das sich aus Mitgliedern aller Arbeitsbereiche und Querschnittsteams zusammensetzt. Beide Teams, Entwicklungsteam und Redaktionsteam, bilden zusammen das Querschnittsteam Portal.

Datenmodellierung nach internationalen Standards

Das Portal dient nicht nur der Distribution von Informationen und Projektergebnissen. Alle dort auffindbaren Informationen werden entlang der CERIF OpenAire Guidelines for CRIS Managers semantisch modelliert. Dadurch sind sämtliche Entitäten von NFDI4Culture als strukturierte Daten im Portal hinterlegt.

Die Modellierung umfasst dabei folgende Entitäten, die anhand qualifizierter Verknüpfungen miteinander in Beziehung gesetzt werden können:

  • Personen, die sich über eine Vielzahl an standardisierten Rollen charakterisieren lassen,
  • Organisationseinheiten, wie z. B. Co-Applicants, Participants und Supporting Partners,
  • Dienste, wie z. B. das Helpdesk oder Repositorien,
  • Forschungsprodukte, wie z. B. Handreichungen,
  • Events, Veranstaltungsankündigungen und -dokumentationen,
  • News, wie Berichte und Handreichungen,
  • Medien, wie z. B. Videos oder Audiomitschnitte.
Linked Open Data und Interoperabilität

Alle Entitäten werden automatisch mit dauerhaften International Resource Identifiers (IRIs) versehen. Diese ermöglichen eine Verbindung mit Normdaten und semantischen Konzepten aus gängigen Vokabularen wie schema.org, FOAF, Dublin Core oder SKOS.

Alle Informationen sind sowohl über das grafische Interface als auch über eine LOD-Schnittstelle (API) abrufbar und können als Linked Open Data in verschiedenen Serialisierungsformaten wie z. B. RDF/XML, TTL, N-Triples und JSON-LD heruntergeladen und verarbeitet werden. Diese Schnittstelle bietet den zukünftigen Integrationspunkt für den Culture Knowledge Graph.

Diese Strukturierung und Bereitstellung aller Informationsressourcen des Portals stellt ein hohes Maß an Interoperabilität sicher. Der Anschluss an eine internationale Infrastruktur kann so zu einem späteren Zeitpunkt unkompliziert und ohne signifikanten Mehraufwand erfolgen.

Ein Zugang, viele Dienste

Das Portal stellt darüber hinaus auch wichtige technische Funktionen für das Konsortium bereit. So ist das Identity und Access Management (IAM) in das Portal integriert, welches für alle Mitwirkenden personalisierte Zugänge zur konsortiumsweiten Kollaborations- und Kommunikationsplattform bereithält. Weiterhin wurde gleich mit dem ersten Release des Portals ein wichtiger Service für die Community technisch angebunden: Das im Portal integrierte Kontaktformular des Culture Helpdesks wird intern mit dem Ticket- und Projektmanagement-System verknüpft und ermöglicht den Datenlots:innen des Helpdesks eine passgenaue und nachvollziehbare Bearbeitung von Anfragen.

Integration zwischen Culture Portal und OpenProject-Ticketsystem für den Culture Helpdesk, CC BY 4.0, Autor:in: Torsten Schrade

Internationalisierung durch Mehrsprachigkeit

Das Portal basiert auf dem Open Soure Content Management System (CMS) TYPO3. Diese technische Grundlage ermöglicht es unserem dezentralen Redaktionsteam stets aktuell über die Aktivitäten und Veranstaltungen des Konsortiums und seiner Communities mit Terminankündigungen und Nachrichtenbeiträgen zu informieren.

News und Veranstaltungsankündigungen in zwei Sprachen, CC BY 4.0, Autor:in: Torsten Schrade

Dabei liegen alle Inhalte sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache vor. Hierdurch unterstützt NFDI4Culture den transparenten Austausch mit der internationalen Fachcommunity im Bereich von Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern.

Reichweite und Nutzung

In den sechseinhalb Monaten seit dem Release des Portals waren 9.014 Besuche mit insgesamt 27.862 Seitenansichten zu verzeichnen. Die durchschnittliche Verweildauer von Nutzer:innen im Portal liegt mit 3 Minuten und 24s deutlich über dem gängigen Durchschnittswert von 40 Sekunden. Rund 80% der Nutzer:innen verwenden die deutsche Sprachversion der Seite, 17% greifen auf die englische Sprachversion zurück, die verbleibenden 3% verwenden andere Spracheinstellungen. Insgesamt besuchten Nutzer:innen aus 54 unterschiedlichen Ländern das Portal.

Zugriffsstatistik für das Culture Information Portal (Zeitraum: 16.07.2021-31.12.2021), CC BY 4.0, Autor:in: Torsten Schrade

Hinsichtlich der Reichweite zeigen 26% externe Links von Twitter auf das Portal eine gute Einbindung in Social Media Kanäle. 10% der externen Links stammten von der Website des NFDI Vereins, 3% von forschungdaten.info. Die verbleibenden 61% an externen Links stammten aus unterschiedlichen Quellen.

Ausblick

Im ersten Projektjahr konnten wir entscheidende Grundbausteine für die Entwicklung des Portals als international ausgerichtetes Forschungsinformationssystem für kulturelle Forschungsdaten legen. Im kommenden Jahr steht insbesondere die Anbindung des Culture Knowledge Graphs und eine kontinuierliche Erfassung von Ressourcen der Community im Fokus der anvisierten Ausbaustufen des Portals. Weiterhin werden wir die im Herbst dieses Jahres als Prototyp entwickelte Schreib- und Publikationsumgebung für Handreichungen in Form der Culture Knowledge Base in das Portal integrieren. Bei allen Schritten stehen wir in engem Austausch mit der 4Culture Community und beziehen die Bedarfe der Nutzer:innen in die Weiterentwicklung mit ein.