3. Wie finde ich heraus, ob meine Forschungsdaten personenbezogen sind?

Sie als Forscherin oder Forscher müssen sich mit den eigenen Forschungsmethoden und Datenquellen auseinandersetzen. Dazu sollten Sie den gesamten bisherigen/geplanten Datenlebenszyklus inklusive der angewendeten Forschungsmethoden betrachten. Empfehlenswert ist es, dies schon im Rahmen der Planung eines Projektes oder Forschungsvorhabens gedanklich durchzuspielen. Ein erster Anlaufpunkt ist daher die Checkliste zum Umgang mit Forschungsdaten der DFG. Sie führt die Gedanken der vorangegangenen Leitlinien und Grundsätze zum Umgang mit Forschungsdaten fort.

Speziell zum Personenbezug sollten Sie folgenden (unvollständigen) Fragenkatalog prüfen. Beantworten Sie eine Frage mit „Ja“, besteht die Möglichkeit eines Personenbezuges und es bedarf einer vertieften Analyse. Vergessen Sie nicht: Es handelt sich auch dann um Personendaten, wenn sich z. B. Pseudonyme mit Hilfe von Datenabfragen zwischen Forschungsinstitutionen wieder zuordnen lassen.

Hilfreiche Fragen:

  • Enthalten die Forschungsdaten Abbildungen von Personen und sind diese deutlich erkennbar?
  • Enthalten die Forschungsdaten Sprachsamples oder Audiodateien mit menschlichen Stimmen?
  • Enthalten die Forschungsdaten biometrische, genetische oder sonstige biologische Informationen von Menschen?
  • Basieren die Forschungsdaten auf Befragungen, z. B. historische Zeitzeugenberichte oder Interviews?
  • Handelt es sich bei den Forschungsdaten um größere Textfragmente, die eine Zuordnung zu einer Person aufgrund der charakteristischen Handschrift oder des Schreibstils ermöglichen?
  • Handelt es sich um Forschungsdaten, die auf ein auflösbares Pseudonym zurückgreifen? Beispielsweise Dokumente mit Bieterlisten, in denen die Bietenden als Zahlen dargestellt sind?
  • Zeigen die Forschungsdaten geografische Kartenabschnitte mit entsprechenden Zuordnungen, z. B. zur Grundstücksinhaberschaft?
  • Befinden sich in den Metadaten der Datensätze Referenzen auf Personen (z. B. GPS-Daten als Referenz auf den Wohnort), die nicht die der Forschenden sind?

Eine interaktive Möglichkeit zur Überprüfung, ob die eigenen Daten unter das Datenschutzrecht fallen, besteht mit dem Tool iVA (interactive Virtual Assistant) des NFDI-Konsortiums BERD@NFDI.